Aktuelles
Fakultätspreis für Dr. Timo Sewtz
Timo Sewtz, Doktorand von Prof. Dr. Angelika Nußberger, wurde mit dem Fakultätspreis der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität zu Köln für seine herausragende Dissertation ausgezeichnet.
Die Arbeit trägt den Titel Prozeduralisierung am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Die Bewertung der innerstaatlichen Verfahrensqualität in moralisch-ethisch sensiblen Fällen und wurde kürzlich im renommierten Verlag Mohr Siebeck veröffentlicht.
Die Auszeichnung würdigt sowohl die wissenschaftliche Tiefe als auch die aktuelle Relevanz des Themas.
Konferenzbericht: Workshop der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz – „Aktuelle Krisen im Lichte historischer Erfahrungen“
Am 13. und 14. Mai 2025 fand im historischen Schloss Wahn in Köln ein internationaler Workshop der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz an der Universität zu Köln in Zusammenarbeit mit Wissenschaftlerinnen der Aix-Marseille Université unter dem Titel „Aktuelle Krisen im Lichte historischer Erfahrungen: Normative Ansätze in Deutschland und Frankreich“ statt.
Nach einer Begrüßung durch Prof. Dr. Angelika Nußberger, Direktorin der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz begann das erste Panel mit dem Titel „Erinnerungsgesetze vs. Meinungsfreiheit“, moderiert von Prof. Dr. Angelika Nußberger, welches das Spannungsverhältnis zwischen Erinnerungsgesetzen und der Meinungsfreiheit in unterschiedlichen Staaten veranschaulichte. Dr. Paula Rhein-Fischer (Universität zu Köln) untersuchte den deutschen Umgang mit Erinnerungsgesetzgebung und analysierte insbesondere gegenwärtige erinnerungspolitische Debatten im Umfeld der Partei Alternative für Deutschland. Prof. Dr. Aurélie Duffy-Meunier (Aix-Marseille Université) stellte das französische Modell vor, während Dr. Miroslaw Sadowski (University of Strathclyde, Glasgow) die Rolle von Erinnerungsgesetzen in Polen und Ungarn als Instrumente nationalistischer Politik analysierte. Dr. Natasa Colodrovshi-Danelciuc (Aix-Marseille Université) schloss das Panel mit einem Beitrag zur Veranlassung ukrainischer Erinnerungsgesetze durch entsprechende russische Bestrebungen ab.
Das zweite Panel am ersten Workshoptag stand unter dem Thema „Das Erbe des Kolonialismus“ und wurde von Flávia Oliveira Ribeiro moderiert. Sophie Girardini, Franziska Michel und Veronika Stockinger (Universität zu Köln) analysierten die Anwendbarkeit deutscher Erinnerungsgesetze auf den Völkermord an den Herero und Nama in Namibia und ordneten die Frage nach Reparationszahlungen in einen menschenrechtlichen Kontext ein. Prof. Dr. Ariane Vidal-Naquet (Aix-Marseille Université) thematisierte die Darstellung des französisch-algerischen Krieges in der französischen Erinnerungspolitik. Dr. Andrii Nekoliak vom Asser Institut in Den Haag stellte im Anschluss die russische Praxis von Erinnerungsgesetzen dar und rückte dabei insbesondere die Sanktionierung von sogenannten „Rehabilitierungen des Nationalsozialismus“ in den Mittelpunkt seines Vortrags.
Den Abschluss des ersten Tages bildete ein – im Zusammenhang mit einem Forschungsprojekt von Frau Dr. Cathérine Van de Graaf organisierter – Vortrag von Prof. Dr. Stéphanie Hennette-Vauchez (Université Paris-Nanterre) zum Thema „Geschlecht und Justiz: Die Zukunft der Richterinnen am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte“, welcher die Entwicklung der Geschlechterdynamik am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte kritisch beleuchtete.
Der zweite Workshoptag begann mit einem Panel unter der Moderation von Dr. Paula Rhein-Fischer von der Universität zu Köln. Reza Khabook (Universität zu Köln) untersuchte, inwiefern Gesetze in der MENA-Region zur Bekämpfung von Antisemitismus bestehen, wobei ein besonderer Fokus auf den Iran gelegt wurde. Dr. Michael Riepl (Universität zu Köln) widmete sich dem juristischen Umgang mit dem Völkermord an den Armeniern in Deutschland, Frankreich, Armenien und der Türkei. Den Abschluss dieses Panels bildete Prof. Dr. Carine David (Aix-Marseille Université), die die rechtliche Aufarbeitung kolonialer Verantwortung gegenüber überseeischen Bevölkerungsgruppen behandelte. Sie stellte die Frage in den Raum, welchem Zweck die französische Anerkennung der Sklaverei als Verbrechen gegen die Menschlichkeit dient.
Das abschließende Panel unter der Moderation von Anna Stepanskaja setzte sich mit der Rolle von Erinnerung zur Verhinderung von Gewalt auseinander. Prof. Kristin Platt (Ruhr-Universität Bochum) beleuchtete aus einer soziologischen Perspektive die Rolle von Gewaltprävention sowie insbesondere die Bedeutung kollektiver Erinnerung zur Prävention von Gewalt. Dr. Alexander Korb, Direktor des Memoriums Nürnberger Prozesse, sprach über historische Herausforderungen im Zusammenhang mit der Definition des Genozidtatbestands. Den Abschlussimpuls lieferte Prof. Dr. Claus Kreß (Universität zu Köln), der die Entwicklung des internationalen Strafrechts als Instrument zur Wahrung von Frieden und Sicherheit nachzeichnete und dabei auf die unterschiedlichen Rollen beider Konzepte einging.
In einer abschließenden Diskussion wurden zentrale Themen des letzten Panels zusammengeführt, wobei ein besonderes Augenmerk auf einer kritischen Evaluation des Genozidtatbestandes lag sowie der Frage, wie eine selektive Verfolgung von Völkerrechtsverbrechen vermieden werden kann.
Der Workshop ermöglichte einen ertragreichen und interdisziplinären Austausch zwischen deutschen und französischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen sowie internationalen Gästen und bot wertvolle Impulse für die rechtswissenschaftliche Auseinandersetzung mit Erinnerung sowie deren Rolle in Krisenzeiten.
Wir sind sehr stolz darauf, dass unser Kölner Team letzte Woche ins Halbfinale der Endrunde des Helga Pedersen Moot Court Wettbewerbs in Straßburg eingezogen ist!
Wir sind sehr stolz darauf, dass unser Kölner Team letzte Woche ins Halbfinale der Endrunde des Helga Pedersen Moot Court Wettbewerbs in Straßburg eingezogen ist!
Das ist ein großer Erfolg: Unsere Mooties kamen unter die besten vier Teams von über 60 Teams im diesjährigen Wettbewerb und sind damit das beste deutsche Team dieses Jahres!
Nach neun Monaten harter Arbeit, zwei schriftlichen Einreichungen, mehreren Plädoyers an der Universität - bewertet unter anderem von Prof. Angelika Nußberger und vielen engagierten ehemaligen Moot Court-Teilnehmern -, zwei Plädoyers bei den Kanzleien Cleary Gottlieb Steen & Hamilton und Redeker Sellner Dahs sowie unzähligen Treffen mit unseren engagierten Coaches Sophie Girardini und Veronika Stockinger ist dieses Ergebnis ein verdienter Höhepunkt eines erfolgreichen Moot Court-Jahres.
Letzte Woche haben Alessandra Reputin, Mounira Hssaine, Julie Dovern und Nil Su Ketenci eine großartige Leistung erbracht: Sie haben sich gegenseitig unterstützt, sind mit dem Druck und den herausfordernden Fragen der RichterInnen umgegangen und blieben während des gesamten Wettbewerbs flexibel und anpassungsfähig.
Sie überzeugten nicht nur die Jury, sondern knüpften auch Kontakte zu vielen anderen Teilnehmern und schlossen dauerhafte Freundschaften mit anderen Menschenrechtsaktivisten aus ganz Europa. Dies ist sicherlich nur der Anfang ihrer glänzenden Zukunft im Bereich der Menschenrechte und ihrer erfolgreichen juristischen Laufbahn im Allgemeinen.
Wir könnten uns nicht mehr für Mounira Hssaine freuen, die als beste Rednerin des diesjährigen Viertelfinales ausgezeichnet wurde - eine herausragende persönliche Leistung!
Herzlichen Glückwunsch an das Siegerteam der Karls-Universität Prag und das zweitplatzierte Team der IE-Universität Madrid!
Wir danken der Universität zu Köln, dem Verein zur Förderung der Rechtswissenschaft und der Karl-Heinz-Böckstiegel-Stiftung für ihre Unterstützung, ELSA International, dem Europarat und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte sowie den vielen Juristen, die sich die Zeit genommen haben, als Richter zu fungieren, für die Ermöglichung dieser Reise.
Moot Courts sind und bleiben eine wunderbare Erfahrung, sowohl für die Studierenden als auch für die Universitätsteams, die sie unterstützen! Es war mir eine Ehre, an dieser Reise teilzunehmen! Los, Team 19!
Prof. Nußberger zu Gast im Deutschlandfunk
Prof. Nußberger war zu Gast im Deutschlandfunk über das Thema “Menschenrechte unter Druck”.
In dem 7 Minuten langen Interview sprach sie über aktuelle Entwicklungen im Bereich der Menschenrechte insb. über den Vorstoß der Neuinterpretation der Europäischen Menschenrechtskonvention.
Die Akademie in Oxford
„Die Zukunft ist gewiss; die Vergangenheit jedoch ist unberechenbar.“
So lautete ein beliebter Witz in der Sowjetunion, der bis heute nichts von seiner Schärfe eingebüßt hat. Am 30. April und 1. Mai trafen sich die Teams der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz und des Bonavero Instituts der Universität Oxford, um über Erinnerungskultur und Erinnerungsrecht zu diskutieren. Der Workshop stand unter dem Thema „Memory and Speech – From Benign Neglect to Authoritarian Prohibition” und führte neben Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen der beiden Partnerinstitute auch Forschende anderer Universitäten, insbesondere Warschau und Kopenhagen, zusammen. Die Veranstaltung fügte sich in das internationale Verbundprojekt Memocracy ein (https://memocracy.eu/), welches den Geschichts- und Kulturkrieg im heutigen Mittel- und Osteuropa analysiert.
In Oxford weiteten die Teilnehmer jedoch ihren Blick über Europas Grenzen hinaus und behandelten auch Fallstudien aus Afrika, dem Südkaukasus und Lateinamerika. Die Direktorin des Bonavero Instituts, Kate O’Reagan, und die Leiterin der Akademie für Europäischen Menschenrechtsschutz, Angelika Nußberger, steuerten ihre Erfahrungen aus der Praxis bei und erläuterten, welche Rolle Gerichte und Wahrheitskommissionen in der Erinnerungskultur spielen können.
Diskutiert wurden aber auch grundsätzliche Fragen. Wie kann man das kollektive Erinnern steuern? Sind hierfür staatliche Beschränkungen überhaupt ein effektives Mittel? Und sollten Juristen das Feld der Geschichte besser ganz den Historikern überlassen?
Dass Geschichte auch beflügeln kann, bewies die altehrwürdige Kulisse der Universitätsstadt Oxford. Nicht nur die geschichtsträchtigen Colleges und Kapellen, sondern auch die traditionellen Feierlichkeiten zum May Day zeigten: Geschichte schafft Identität. So werden alle Staaten, ob liberal oder autoritär, auch in Zukunft Geschichtspolitik betreiben, um ihre Identität zu definieren. Der Workshop sollte damit auch ausloten, wo die Grenze zwischen wertvoller Erinnerungskultur und schädlicher Geschichtsverdrehung verläuft.
Eine Veröffentlichung ausgewählter Beiträge ist geplant. Wir danken dem Bonavero Institut für die Gastfreundschaft sowie der Volkswagenstiftung für die finanzielle Förderung im Rahmen von Memocracy.
Prof. Nußberger zu Gast im NDR Fernsehrformat "DAS!"
Am 09.05. war Prof. Dr. Angelika Nußberger, als Universitätsprofessorin und ehemalige Vizepräsidentin des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, zu Gast in der NDR-Sendung „DAS!“. Im Gespräch ging es um die Bedeutung und weltweite Geltung der Menschenrechte – Themen, die sie auch in ihrem aktuellen Buch „Frei und gleich – Die Menschenrechte“ beleuchtet. Mit ihrer Expertise gab sie Einblicke in die Herausforderungen und Chancen der Menschenrechtsarbeit und betonte die zentrale Rolle von Freiheit, Gleichheit und Menschenwürde.
Dr. Michael Riepl zu Gast im Weltspiegel-Podcast
Dr. Michael Riepl, Mitarbeiter der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz, war kürzlich im Weltspiegel-Podcast der ARD zu Gast.
In der Folge „2. Weltkrieg: Deutsche Kriegsgefangene in den USA“ sprach er über die Bedeutung der Genfer Konvention für den Schutz von Kriegsgefangenen.
Dr. Riepl, der zuvor beim Internationalen Komitee vom Roten Kreuz tätig war, erläuterte, wie völkerrechtliche Normen die Behandlung deutscher Gefangener in US-amerikanischen Lagern während des Zweiten Weltkriegs beeinflussten.
Die Episode bietet historische Einblicke und zeigt, wie humanitäres Völkerrecht in der Praxis angewendet wurde.
Die Akademie in tiefer Trauer
Lorenz Wielenga, Doktorand an der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz seit dem 1. Januar 2022, ist am 25. April 2025 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 28 Jahren verstorben. Mit seiner Zugewandtheit und Herzlichkeit, mit seinem Feinsinn, mit seinem sozialen Engagement und auch mit seinem Ideenreichtum und seiner wissenschaftlichen Brillanz war er ein Vorbild für alle.
Wir werden unsere Bibliothek nach ihm Lorenz-Wielenga-Bibliothek nennen und die Erinnerung an ihn in unserem Herzen bewahren.
Vergangene Veranstaltung: Small Numbers, Big Presence: Jews in Poland after World War II | Buchvorstellung und Gespräch mit Stanisław Krajewski
Small Numbers, Big Presence: Jews in Poland after World War II
Buchvorstellung und Gespräch mit Stanisław Krajewski
Am 10. März 2025 war Stanisław Krajewski, Professor für Philosophie an der Universität Warschau, zu Gast an der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz der Universität zu Köln und stellte sein 2024 erschienenes Buch Small Numbers, Big Presence: Jews in Poland after World War II (Peter Lang) vor. Vor dem Hintergrund der großen Bedeutung des polnischen Judentums für jüdische religiöse Traditionen einerseits und dessen fast vollständiger Vernichtung in der Shoah andererseits zeichnet Stanisław Krajewski, geprägt durch seine persönlichen Erfahrungen, darin die Entwicklung jüdischen Lebens in Polen von 1945 bis heute nach. In seinem Vortrag gab er einen Überblick über die Zeit seit dem Zweiten Weltkrieg, die er als neues, wenn auch schmaleres Kapitel in der tausendjährigen Geschichte jüdischen Lebens in Polen beschreibt, wobei er insbesondere auf Fragen der Erinnerung einging.
Als ein erstes einschneidendes Ereignis macht Stanisław Krajewski die von der Führung der Kommunistischen Partei initiierte antisemitische Kampagne des Jahres 1968 aus. Bis dahin war unter polnischen Juden, die die Shoah und den Krieg überlebt und sich gegen die Emigration entschieden hatten, ein Streben nach Assimilation und „Flucht vor der Erinnerung“ an die jüdischen Wurzeln bestimmend gewesen. Viele hatten sich so dem in Polen damals herrschenden Kommunismus zugewandt, wobei sie üblicherweise „so nicht-jüdisch wie möglich“ zu sein versuchten. Die antijüdische Hetzkampagne des Jahres 1968, in deren Folge sich mindestens 13.000 Menschen dazu gezwungen sahen, das Land zu verlassen, stellte einen Wendepunkt dar und wurde für die jüdische Nachkriegsgeneration, der auch der Autor angehört, zu einer prägenden Erfahrung.
Während jüdische Institutionen bis 1989 in Polen zwar noch kaum sichtbar bzw. in einer Krise waren, begann nach der Wende vor dem beschriebenen Hintergrund ein bis heute andauernder Prozess, den Krajewski als De-Assimilation bezeichnet: eine (Wieder-)Annährung an die eigenen jüdischen Wurzeln, eine immer größere Bedeutung des Jüdischen für die eigene Identität, die neben die polnische Identität tritt, ohne jene abzulösen oder zurückzudrängen. Diese Entwicklung ging und geht einher mit einem stark wachsenden generellen Interesse in Polen für alles Jüdische. Einer der Faktoren, der die De-Assimilation beförderte, war auch das Interesse der Katholischen Kirche an einem Dialog mit Menschen jüdischen Glaubens. Als Mitbegründer des Polish Council of Christians and Jews im Jahre 1989 engagiert sich Stanisław Krajewski bis heute für christlich-jüdische Begegnung in Polen. Auf einige der Herausforderungen im Dialog, aber auch seine konkreten Formen kam er am Ende seines Vortrags zu sprechen. Im anschließenden Gespräch, das Angelika Nußberger, Direktorin der Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz, moderierte, konnten diese und weitere Fragen vertieft werden.
Die Veranstaltung war eine Kooperation zwischen der Zweigstelle Köln-Bonn der Deutschen Gesellschaft für Osteuropakunde (DGO) und dem Lew Kopelew Forum. Sie wurde im Rahmen des Forschungsprojekts Memocracy – The Challenge of Populist Memory Politics for Europe: Towards Effective Responses to Militant Legislation on the Past gefördert.
Gespräch mit Navid Kermani und Natan Sznaider in der Akademie für Europäischen Menschenrechtsschutz
Am 1. März 2025 lud die Akademie für Europäischen Menschenrechtsschutz zu einer Abendveranstaltung mit dem Titel „Between the Lines: Kermani & Sznaider im Dialog“. Die öffentliche Diskussion brachte zwei prominente Intellektuelle - den Schriftsteller und Orientalisten Navid Kermani und den Soziologen und Autor Natan Sznaider - zu einem zeitgemäßen und nachdenklichen Austausch über den anhaltenden Konflikt im Nahen Osten zusammen.
Die Veranstaltung wurde von Professor Dr. Dr. Angelika Nußberger, Direktorin der Akademie, moderiert und konnte über 45 Teilnehmer begrüßen. Kermani und Sznaider, die seit kurz nach 9/11 miteinander korrespondieren, reflektierten über ihr kürzlich erschienenes Buch „Israel: Eine Korrespondenz“, das ihre Briefe sammelt und unterschiedliche Perspektiven auf den israelisch-palästinensischen Konflikt beleuchtet - Perspektiven, die sowohl auf persönlichem Engagement als auch auf wissenschaftlicher Erkenntnis beruhen.
Ihr Dialog befasste sich mit den polarisierenden Auswirkungen des Krieges, den Herausforderungen bei der Förderung der Solidarität über kulturelle und religiöse Grenzen hinweg und dem dringenden Bedarf an neuen Rahmenbedingungen für die Zusammenarbeit.
Die Veranstaltung wurde gemeinsam von der Akademie für Europäischen Menschenrechtsschutz an der Universität zu Köln, dem Zentrum für Versöhnungsforschung an der Universität Bonn und der Bonner Akademie für Forschung und Lehre praktischer Politik (BAPP) organisiert.